Was man unter Alternativen Heilverfahren bei Hunden versteht
Zu den alternativen Heilverfahren bei Hunden gehört eine Reihe von Heilmethoden und Anwendungen. Sie alle eint der ganzheitliche (auch: regulationsmedizinische) Ansatz. Der Organismus des Hundes wird als komplexes System verstanden, das im Gleichgewicht gehalten werden muss, um problemlos zu funktionieren. Krankheitssymptome werden als Anzeichen gedeutet, dass ein Ungleichgewicht herrscht. Daher werden sie eher selten direkt behandelt, z.B. gegen Fieber ein fiebersenkendes Mittel eingesetzt. Stattdessen wird nach der Ursache des Symptoms gefragt und diese, wenn möglich, behoben. Die Selbstheilungskräfte des Körpers stehen in der Naturheilkunde an erster Stelle. Sie sollen gestärkt und angeregt werden, damit der Körper sich selbst regeneriert.
Einige Heilverfahren arbeiten zudem mit dem „Energie“-Begriff. In der Akupunktur z.B. geht es um den Fluss von Lebensenergie, der gestört sein kann und durch die Behandlung wiederhergestellt werden soll. Fernöstliche Heilmethoden haben zudem eine ganz andere Herangehensweise an Symptomkombinationen. Krankheitsanzeichen, die in der klassischen Medizin als einzeln betrachtet würden, gehören z.B. in der Traditionell Chinesischen Medizin untrennbar zusammen, weil die betroffenen Organe von demselben Meridian (Energiebahn) versorgt werden.
Die meisten Methoden der alternativen Heilverfahren & Naturheilkunde bei Hunden wurden denen beim Menschen entlehnt und dann angepasst. Dabei sind z.B. differierende Stoffwechselvorgänge zu beachten. Außerdem können Hunde naturgemäß nicht sprechen, was die genaue Analyse der Symptome erschwert. Sehr alte Methoden wie die Akupunktur oder die Phytotherapie kennen aber schon lange tierspezifische Behandlungen, z.B. wurden in China jahrtausendealte Akupunkturtafeln für Pferde gefunden.
Naturheilkunde bei Tieren: Welche Verfahren gibt es?
Die verschiedenen Methoden der alternativen Heilverfahren für Tiere können Sie hier einsehen.
Das Spektrum der behandelten Krankheiten in der Naturheilkunde für Tiere ist groß. Häufiger wird sie aber wohl bei chronischen Leiden angewendet, denen die klassische Medizin manchmal wenig entgegenzusetzen hat. In akuten Fällen wie bei Knochenbrüchen oder Infektionskrankheiten ist die sie dagegen eher weniger vertreten oder wird vor allem unterstützend zu einer chirurgischen oder medikamentösen Therapie eingesetzt, um den Heilungsverlauf zu beschleunigen.
Vor einer Behandlung müssen Sie normalerweise nichts weiter tun, sondern bringen Ihren Hund einfach mit zum Termin. Sollte es doch Besonderheiten geben, werden wir Sie im Vorfeld darauf hinweisen.
Naturheilkunde bei Tieren: Konflikt mit der klassischen Veterinärmedizin?
Die Tiermedizin ist, ähnlich der Humanmedizin, ein wenig uneins über die Bedeutung und Wirkung alternativer Heilverfahren. Die Erfolge der meisten Methoden lassen sich mit naturwissenschaftlichen Studien wenig bis nicht nachweisen. Dies rückt sie immer wieder in eine Grauzone bzw. den Vorwurf der Täuschung. Andere Mediziner folgen der Aussage „Wer heilt, hat Recht“ und legen den Fokus auf das Endergebnis – ein genesenes Tier oder eine bessere Lebensqualität bei chronischen Erkrankungen.
In der Praxis etabliert sich immer mehr der Mittelweg: Tiere werden mit der empirisch-wissenschaftlich erforschten Veterinärmedizin behandelt und naturheilkundliche Verfahren werden parallel unterstützend eingesetzt. Die Folge: Oft können weniger Schmerzmittel gegeben oder die Lebensqualität chronisch erkrankter Tiere gesteigert werden, weil die Methoden einander unterstützen (sogenannter Synergieeffekt).
Alternative Heilverfahren bei Tieren: Fazit
Der große Erfahrungsschatz der Naturheilkunde und anderer alternativer Heilverfahren begründet trotz mangelnder wissenschaftlicher Beweise nach wie vor ihre Bedeutung in der Behandlung kranker Tiere. Wichtig sind ein verantwortungsbewusster Einsatz mit dem Wissen um die Grenzen dieser Methoden und eine gute Aufklärung der Tierhalter.