Katze mit Durchfall: Symptome
Normalerweise tritt Katzenkot als geformte, mehr oder minder weiche Masse auf. Abhängig vom Futter variiert die Farbe in Brauntönen.
Durchfall bedeutet
- eine Verflüssigung des Kotes und / oder
- eine erhöhte Absatzfrequenz (Häufigkeit des Stuhlgangs) und / oder
- eine größere Kotmenge.
Farbe und Geruch weichen dann oft ebenfalls von normalem Kot ab. Weiterhin können Beimengungen enthalten sein, etwa Schleim, Blut oder unverdaute Futterbestandteile. Je nach Herkunft des Durchfalls (Dünn- oder Dickdarm) unterscheiden sich die Symptome, können aber auch sehr ähnlich sein.
Die Entstehung von Durchfall bei der Katze ist auf verschiedenem Wege möglich: Entweder wird zu wenig Flüssigkeit aus dem Nahrungsbrei aufgenommen, oder alternativ kann aber auch zu viel Flüssigkeit von den Darmzellen abgegeben werden.
Es kann passieren, dass Katzen mit Durchfall den Kotabsatz nicht gut steuern können und etwas vor der Katzentoilette oder an anderen Orten in der Wohnung landet, etwa nahe des Schlafplatzes. Ist sie Freigängerin und Sie sehen den Kot nicht in der Katzentoilette, können Sie evtl. Kot am Anus feststellen (v.a. bei alten Tieren, Langhaarkatzen oder nach lang andauerndem Durchfall) oder merken, dass ihre Katze sehr oft oder sehr eilig nach draußen möchte.
Bei andauerndem Durchfall oder gleichzeitigem Erbrechen werden die Tiere schlapp und müde, denn sie verlieren viel Flüssigkeit und notwendige Salze (Elektrolyte). Auch ist die Aufnahme von Futterbestandteilen im Magen-Darm-Trakt reduziert, sodass auf Dauer zu wenig Energie und Nährstoffe ins Tier gelangen. Zudem wird die Darmschleimhaut stark gereizt.
Ursachen
„Durchfall“ ist ein Symptom, keine Krankheit an sich. Die Ursachen können mannigfaltig sein:
- Infektion: Infektiös bedingter Durchfall bei Katzen beruht häufig auf einer „Mischinfektion“, das heißt, dass mehrere Erreger daran beteiligt sind. Diese können Bakterien (z.B. Salmonellen, hämolytische E. coli), Viren (z.B. FIV, Parvovirus, Coronavirus/FIP), Parasiten (z.B. verschiedene Würmer, Giardien, Kokzidien) oder Pilze sein. Diese Aufzählung ist nicht erschöpfend, es gibt weitere Infektionserreger, die der Katze oder dem Kater Durchfall bereiten können.
- Fütterungsbedingt: Nach einer Futterumstellung bekommen manche Katzen Durchfall (z.B. Trockenfutter statt Feuchtfutter oder umgekehrt).Auch ist die Futtermittelunverträglichkeit eine mögliche Ursache für Durchfälle bei Katzen.
- Hat die Katze „etwas Falsches gefressen“ (z.B. gewürzte Speisereste, die nicht vertragen werden, oder Mülltonneninhalt), kommt es oft ebenfalls dazu, dass die Katze erbricht und Durchfall hat. Dies endet aber in der Regel schnell wieder, wenn der störende Inhalt aus dem Magen-Darm-Trakt entleert wurde.
- Stoffwechselerkrankungen: Hierzu zählen Krankheiten, die nicht primär mit dem Magen-Darm-Trakt zu tun haben, z.B. Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) und Cholangitis (Gallengangsentzündung).
- Vergiftungen
- Tumore: z.B. Lymphome
- IBD (inflammatory bowel disease): Die Ursache für diese Erkrankung ist nach wie vor unklar, es scheint sich um eine Fehlregulierung des Immunsystems zu handeln.
- Stress: In Kombination mit Vorerkrankungen, die bisher unproblematisch waren, kann Stress zum Ausbruch von Durchfall führen.
Je nach Ursache treten parallel zum Durchfall weitere Symptome auf: Die Katze erbricht, hat Blähungen oder Fieber. Katzen mit einer Futtermittelunverträglichkeit können auch Hautprobleme aufweisen.
Katzenbaby mit Durchfall:
Besonders für kleine Kätzchen kann Durchfall sehr gefährlich werden, da sie den Flüssigkeitsverlust nicht gut vertragen. Sie sollten daher immer sehr schnell behandelt werden!
Als Infektionserkrankung betrifft die Parvovirose (Katzenseuche) vor allem junge Katzen: Obwohl es eine gut wirksame und verträgliche Impfung dagegen gibt, tritt sie z.B. in Katzenansammlungen, bei Katzen aus dem Ausland oder bei verwilderten Katzen noch auf. Vorsicht: Auch ungeimpfte erwachsene Katzen können erkranken!
Kokzidien und Tritrichomonaden sind einzellige Parasiten, die ebenfalls besonders bei Kitten Durchfall auslösen. Außerdem ist der Befall mit Würmern eine häufige Durchfallursache junger Katzen.
Diagnose
Einmaliger Durchfall ist unproblematisch. Wenn aber dünner Kot über Tage zu beobachten ist, sollte die Ursache gefunden und abgestellt werden. Wenn Ihre Katze länger unter Durchfall leidet, stellen Sie sie also bitte einem Tierarzt vor!
In der Praxis wird man versuchen, die Ursache für den Durchfall zu finden: Neben einer allgemeinen Untersuchung des Tieres, bei der weitere Symptome zusätzlich zum Durchfall gefunden werden können, wird natürlich besonders der Magen-Darm-Trakt des Tieres eingehend untersucht. Eine Kotprobe gibt Aufschluss über mögliche Parasiten und andere Infektionen.
Besonders hilfreich ist es natürlich, wenn Sie eine Probe des Kotes mitbringen. Sie bekommen geeignete Probengefäße in der Tierarztpraxis. Aber auch ein sauberer Gefrierbeutel oder ein gut gereinigtes altes Marmeladenglas leisten gute Dienste. Sammeln Sie Kot von drei verschiedenen Kotabsätzen ein, so steigern Sie die Chance, dass der verantwortliche Erreger gefunden wird.
Weitergehende Untersuchungen wie Röntgen, Ultraschall und / oder Blutuntersuchungen werden gelegentlich notwendig, um die Ursache festzustellen.
Katze hat Durchfall: Therapie der Symptome
Akute und wenig dramatische Durchfälle werden in der Regel nur symptomatisch behandelt, das heißt, die klinischen Anzeichen werden gelindert. Mithilfe von Schonkost und Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten kommen die Katzen schnell wieder auf die Beine. Bei gleichzeitig vorliegendem Erbrechen können sogenannte „Antiemetika“ helfen, Medikamente, die Übelkeit und Brechreiz lindern. Das ist gelegentlich auch hilfreich, um die Katze zur Futteraufnahme zu animieren.
Katzen mit akutem Durchfall werden in der Regel gegen Darmparasiten behandelt, die ein sehr häufiger Auslöser für Durchfall bei der Katze sind. Dies ist auch ohne Nachweis der Parasiten sinnvoll, da nicht alle Erreger permanent ausgeschieden werden. Somit kann eine negative Kotprobe darüber hinwegtäuschen, dass eine Infektion vorliegt.
Darmregulierende Mittel wie Prä- und Probiotika sowie Kohletabletten für Katzen können unterstützend bei der Heilung wirken. Ihre Bedeutung in der Behandlung von Darmerkrankungen bei Hunden und Katzen ist heute bewiesen. Nähere Informationen zu diesen Mitteln und ihren Wirkungen finden Sie hier: Darmsanierung.
Katze mit Durchfall: Schwerere Fälle
Sollte der Durchfall sich nicht beruhigen bzw. sehr stark sein, wird auf jeden Fall weiter nach der Ursache geforscht; Katzendurchfall mit Blut ist ein Alarmsignal. Bei entsprechendem Nachweis helfen ggfs. andere Mittel gegen Darmparasiten sowie in Ausnahmefällen Antibiotika gegen bestimmte Bakterien. Allerdings sind rein bakteriell bedingte Durchfälle bei der Katze eher selten. Sind Stoffwechselerkrankungen Verursacher des Durchfalls, werden auch sie entsprechend behandelt.
Bei Futtermittelintoleranzen hilft eine Ausschlussdiät. Dabei werden die nicht vertragenen Komponenten gemieden. Achtung: Haben Sie hier Ausdauer! Eine erfolgreiche Futterumstellung kann mitunter Monate dauern. Ist das richtige Futter gefunden, ist der Erfolg aber durchschlagend!
Ebenso einen langen Atem brauchen Besitzer, deren Katzen an der IBD erkrankt sind. Bei dieser Erkrankung des Magen-Darm-Traktes ist die Ursache nach wie vor unklar, die Behandlung langwierig. Lesen Sie hier mehr dazu: IBD bei Hund und Katze.
Grundsätzlich kann chronischer, also langanhaltender Durchfall, ein sehr zäh zu behandelndes Problem sein.
Hausmittel
Ihre Katze oder ihr Kater hat Durchfall? Wenn es sich um ein ansonsten fittes, erwachsenes Tier handelt, der Durchfall nicht sehr stark ist und es sich wie gewohnt verhält, können Sie 24 Stunden abwarten und beobachten. Leichte Schonkost, z.B. ohne Gewürze gegartes Hühnchenfleisch, kann zur Beruhigung des Geschehens beitragen. Heilerde und Flohsamenschalen können – unter das Futter gemischt – die Darmtätigkeit unterstützen und Durchfall und Blähungen lindern.
Wenn der Kot nach einem Tag nicht deutlich besser geformt ist oder der Durchfall sehr stark ist, konsultieren Sie bitte einen Tierarzt!
Achtung: Bei Katzenwelpen sollte bei Durchfall schnell reagiert werden, da sie sehr schlecht mit dem Flüssigkeitsverlust umgehen können. Gleiches gilt für alte Katzen oder solche mit chronischen Erkrankungen.
Vermuten Sie eine Vergiftung – so schnell wie möglich zum Tierarzt! Je schneller, desto besser die Heilungschancen.
Prophylaxe
Ein hochwertiges, an die Bedürfnisse der Katze angepasstes Futter ist ein erster Schritt zu einem gesunden Darm. Hinzu kommt ein „katzengerechtes“ Leben mit genügend Zuwendung, Abwechslung und Bewegung, dazu Ruhephasen. Die regelmäßige Vorstellung beim Tierarzt, z.B. im Rahmen der jährlichen Impftermine, schützt zwar nicht vor allen Erkrankungen – macht deren rechtzeitige Erkennung aber wahrscheinlicher. Und natürlich sollte das Tier regelmäßig gegen innere und äußere Parasiten behandelt werden.
Katze Durchfall: Fazit
Durchfall bei der Katze ist ein Symptom, keine eigenständige Krankheit. Er kann viele verschiedene Ursachen haben und sollte, wenn er länger besteht oder häufiger auftritt, auf jeden Fall tierärztlich abgeklärt werden.
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