Gefährliche Pflanzen für Hunde im Sommer
Giftige Pflanzen
Ist zur Winterzeit nicht viel los in Sachen Vegetation in Deutschland, ist das im Sommer naturgemäß anders. Zu den riskanten Gewächsen zählen z.B. der Bärenklau, aber auch traumhaft blühender Holunder oder Hortensien. Hunde sollten diese Pflanzen nicht fressen, andernfalls können sie Vergiftungserscheinungen wie z.B. Erbrechen und Durchfall zeigen. Je nach verzehrter Menge können Giftpflanzen auch tödlich sein. Im ganzen Jahr präsent und ebenfalls giftig sind übrigens die immergrünen Gewächse Efeu, Eibe und Buchsbaum.
Blaualgen im Wasser
Insbesondere bei stehenden Gewässern kommt es bei hohen Temperaturen häufig zur Bildung von Blaualgen, das Gewässer kippt. Dies können Sie daran erkennen, dass sich grünliche Schlieren auf der Oberfläche Bilden, das Wasser grün-bräunlich ist und die Sichttiefe unter einem Meter. Verhindern Sie, dass Ihr Hund aus diesen Gewässern trinkt oder darin schwimmt.
Die Giftstoffe dieser Blaualgen - sogenannte Toxine können nach Aufnahme (Trinken oder Algenmatten fressen!) zu Krämpfen, Lähmungen, blutigem Durchfall, Leberblutungen und binnen 24 Stunden zum TOD des Hundes führen.
ERSTE HILFE BEI BLAUALGEN: Maul und Fell mit sauberem Wasser aus- und abspülen und AKTIVKOHLE verabreichen. Umgehend beim Tierarzt anrufen und Ihr Kommen ankündigen.
Andere Vergiftungen / Unverträglichkeiten
Giftköder
Beim Stöbern in fremden Gärten können Hunde auf Giftköder gegen Ratten oder andere Schädlinge stoßen. In öffentlichen Grünanlagen werden diese in der Regel deutlich gekennzeichnet und hundesicher ausgebracht. Hat der Hund Rattengift aufgenommen, ist das schnelle Aufsuchen eines Tierarztes unerlässlich!
Unverträglichkeit von Würstchen, Steak und Co.
Ebenfalls saisonal häufiger: Unverträglichkeit von Grillgut. Fleisch und Würstchen für den Grill sind häufig mariniert und gewürzt, was dem Hundemagen nicht bekommt. Schaschlikspieße bergen weitere Gefahren. Bewachen Sie also den Teller mit Grillgut und natürlich den brennenden Grill, andernfalls drohen auch Verbrennungen!
Verletzungen und Unfälle
Hitzschlag beim Hund
Bei besonders hohen Temperaturen ist der Hitzschlag immer wieder ein Thema. Dabei gelingt es dem Hund nicht mehr, seine Körpertemperatur insbesondere über Hecheln (oder auch weniger über Schwitzen) zu regulieren. Dies geschieht besonders häufig, wenn Hunde im Auto gelassen werden, und sei es auch „nur mal kurz“. Ein Auto kann sich im Sommer unheimlich schnell aufheizen, deswegen gilt wie bei Säuglingen: Lassen Sie nie Ihren Hund allein Auto, wirklich nie!
Die Hitze kann Hunden generell zu schaffen machen. Besonders ältere Tiere bekommen häufiger Probleme mit dem Kreislauf. Dagegen hilft: Immer Zugang zu frischem Wasser ermöglichen, Schatten anbieten und Spaziergänge in den frühen Morgenstunden oder am kühleren Abend unternehmen.
Wasserrute nach dem Schwimmen
Ebenfalls häufig im Sommer ist die sogenannte Wasserrute. Diese Erkrankung ereilt insbesondere Hunde, die stark gearbeitet werden, weil sie z.B. zur Jagd eingesetzt werden. Erkennbar ist sie an der charakteristischen Schwanzhaltung: Der Schwanz ist einige Zentimeter gerade weggestreckt, der Rest hängt schlaff und abgeknickt herunter. Die genauen Ursachen sind noch nicht klar, aber die Krankheit ist schmerzhaft und sollte behandelt werden.
Pfotenverbrennungen durch heiße Untergründe
Nicht nur durch den Grill, auch durch das Laufen auf heißen Untergründen (Asphalt, Abdeckgitter aus Metall, Kunststoffabdeckungen, etc.) können Hunde sich Pfotenverbrennungen zuziehen. Aufgrund des Fells werden diese oft übersehen und sind doch sehr schmerzhaft.
Entzündete Haut - Hot Spots
Langhaarige Hunde, die im Sommer viel baden, haben ein höheres Risiko, sogenannte Hot Spots zu entwickeln. Diese entzündeten Hautstellen haben verschiedene Ursachen, aber das feucht-warme Milieu nach dem Baden erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie entstehen.
Gefährliche Wildtiere und Insekten
Im Sommer sind natürlich auch Wildtiere und Insekten aktiver als in der kalten Jahreszeit.
Zecken
Zeckenbisse sind nicht nur unangenehm, Zecken können auch verschiedene Infektionskrankheiten übertragen. Hunde sollten daher einen geeigneten Zeckenschutz erhalten. Dieser schützt in der Regel auch vor den Larven der Herbstgrasmilbe, deren Bisse zu starkem Juckreiz führen können. Die Larven sind in der Regel zwischen August und Oktober und auch nur in einigen Regionen Deutschlands aktiv.
Eichenprozessionsspinner
Die Raupe des Eichenprozessionsspinners, eines Schmetterlings, hat giftige Brennhaare, die schwere Hautreaktionen bis hin zum allergischen Schock auslösen können. Auch Stiche von Wespen oder anderen Insekten können allergische Reaktionen verursachen.
Biber und Wildschweine
Je nach Region und vorliegender Landschaft können andere Tiere für Hunde gefährlich werden: So kommt es in der Nist- und Setzzeit von Wildtieren häufiger zu Angriffen auf Hunde. Biber sind in der Nähe ihrer Nester sehr aggressiv und beißen Hunde bisweilen beim Trinken in die Kehle, was für den Hund tödlich enden kann. Auch einer Bache (weibliches Wildschwein), die Jungtiere führt, sollte man sich nicht nähern!