Atopische Dermatitis beim Hund

Die Atopische Dermatitis ist eine der häufigsten Hauterkrankungen, mit meist chronischem oder chronisch-rezidivierendem Verlauf

Allgemeine Beschreibung

In der Humanmedizin trägt diese Erkrankung auch den Namen Neurodermitis oder atopisches Ekzem. Diese Erkrankung ist häufig schwer zu behandeln und eine Heilung kann in vielen Fällen nicht erzielt werden.

Ursache

Die Ursache ist nur teilweise bekannt. Es ist jedoch unbestritten, dass es sich um eine von vielen Faktoren (multifaktoriell) bedingte Hauterkrankung handelt, welcher eine genetische Veranlagung zugrunde liegt. Ein zentrales Problem ist eine Störung in der Barrierefunktion der Haut: 

 

Auslöser

Insbesondere Allergene, klimatische Faktoren, Infektionen der Haut und psychische Einflüsse. Bei einem atopischen Hund können sich leichter und schneller Bakterien und Hefepilze ansiedeln und zu einer sekundären Infektion führen (siehe Pyodermie und Malasseziendermatitis), die den Juckreiz verschlimmern. Durch Kratzen und Jucken entsteht eine weitere Verschlechterung. Es entsteht ein Teufelskreislauf.

Therapie

Die Therapie ist viel mehr ein „Management“, da sie viele verschiedene Ansatzpunkte vereint. Für jeden Patienten ist eine individuelle Zusammenstellung der aufgeführten Maßnahmen erforderlich: 

1. Vermeiden der Auslöser bzw. Verminderung der Allergenlast

    • Beispiele: Schlafzimmerverbot, Vermeiden von Teppichen, Kissen, Sofas, Aussperren der Tiere beim Staubsaugen, Benutzen von Allergocover Bezügen für Decken und Matrazen, Aufbringen von Boraten und denaturierenden Substanzen auf Teppich und Möbel zum Abtöten der Milben mit anschließendem Absaugen. z.B. Indorex Spray.

2. Desensibilisierung

    • Bei ganzjähriger Problematik
    • Nach einer Aufbauphase von ca. 3-6 Monaten sind in 60% aller Fälle gute Resultate zu erzielen

3. Lokale Therapie:

    • Regelmäßiges Baden der Haut führt neben einer Beruhigung der Haut zu einem Abwaschen der Allergene
    • Lotions in Form von Sprays sollen der Haut die nötige Feuchtigkeit zurück geben
    • Spot Ons mit Fettsäuren (Bsp. Allerderm) stabilisieren die Hautbarriere von außen

4. Systemische Therapie

    • Antihistaminika
    • Cortison
    • Cyclosporin (Atopica)

5. Monatliche Flohprophylaxe

Da Hunde mit einer atopischen Dermatitis auch zu Flohspeichelallergien neigen.

6. Fütterung:

    • Keine Futterexperimente
    • Zusatz von essentiellen Fettsäuren zur Stärkung der Hautbarriere

 

 © Dr. Monika Linek, Dipl. ECVD Dermatologie,  AniCura Tierärztliche Spezialisten Hamburg, Oktober 2016

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